Was soll ich in diesen Zeiten des Corona shutdowns machen – ja, einfach mal durchwischen – „Dahoam dia Fenster butz`n“ rät der Sozialminister Lucha aus BW … ok – ich wische – jedoch mit der Kamera …
Durchwischen – im Haushalt bedeutet das üblicherweise sauber machen und eine Unordnung beseitigen. In der Fotografie bedeutet das eher das Gegenteil. Nicht auf die korrekte Belichtung und Schärfe zu achten sondern die Kamera bewusst bewegen, eben wie einen Putzlappen oder so. Auf den so entstehenden Fotos sind die abgelichteten Objekte nicht mehr konkret zu erkennen – Abstraktion tritt in Erscheinung. Eher verschwommen und diffus sind noch rudimentäre Konturen zu erkennen. Bunte Farbtupfer sind in der teils zufälligen, überraschenden Bildgestaltung willkommen. Der Fotograf lichtet nicht einfach nur ein Objekt durch einen Klick ab, er kann durch seine Bewegungen und die weiteren fotografischen Parameter etwas Neues schaffen. Gelegentlich fegen heftige Stürme über das Land und wischen so gesehen durch. Hausdächer werden abgedeckt, angeschlagene, nicht mehr fest verwurzelte Bäume fallen. Vielerlei Gegenstände gehen zu Bruch. Nach dem Aufräumen bietet sich Platz für Neues – jede Krise bietet auch Chancen.
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