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Was macht verlassene Orte – Lost Places – interessant?

Verfallende Gebäude, vor sich hin rostende Fahrzeuge, verfallende Industrieanlagen. Orte, die einmal von Menschen bewohnt und genutzt waren sind sich selbst überlassen und den Naturkräften ausgesetzt. Es ist nicht mehr der Mensch der gestaltet, sondern die Natur holt sich das zurück, was einmal von Menschen gestaltet wurde. Asche zu Asche. Staub zu Staub.

Morbider oder maroder Charme – kann der anziehend bzw. interessant sein? Für das Auge wird gewiss ein ungewöhnlicher Anblick geboten. Verfall ist  immer gegeben. Der Mensch setzt sich ihm durch Renovierungsmaßnahmen entgegen. Er pflegt die Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens, hält sie in Funktion um damit zu leben. Nur wenn er sich nicht mehr darum oder um sich selber kümmert, gewinnt der Verfall die Oberhand.

Für manche Menschen ist gerade dieser marode Charme, der Verfall, anziehend. In verschiedenen Artikeln ist zu lesen, dass Fotografen mehr oder weniger bekleidete, junge Models in solche Umgebungen platzieren. Der Kontrast der Bildinhalte, jung und alt, soll wirken. Siehe auch einen Artikel in der Zeitschrift Chip – Foto und Video 05/2106.

In den fotografierten, verfallenden Gebäuden der ehemaligen Beelitzer Heilstätten habe ich mich nicht wirklich wohl gefühlt Ende November 2017. Nässe, Kälte, Zugluft, herabtropfendes Wasser, Staub, abgefallener Putz und abblätternde Farbe, herunterhängende, zerrissene Tapeten und Vorhänge, defekte Türen und Fenster und so weiter . Zwei Gebäude wurden für Filmaufnahmen renoviert. Die Zentralbadeanstalt und der Pavillon im Sanatorium für Männer. Hier wirken die Fotos mit dem Lichtspiel auf ihre eigene Weise. Wie wirken die Fotos auf Dich? – Schreibe einen Kommentar.

In den Gebäuden habe ich wegen der Lichtverhältnisse meist HDR Aufnahmen erstellt. In der Kamera Canon 5D Mark III können diese Aufnahmen zu einem HDR Foto gerechnet werden. Außerdem habe ich die Aufnahmen in Photoshop zu HDR Bildern rechnen lassen. Wobei Photoshop mehr  Optionen für die Gestaltung des Ergebnisses bietet als die Canon 5D Mark III. Ein Teil der Aufnahmen ist in Photoshop mit der Option HDR – Standard entwickelt, ein anderer Teil mit der Option HDR – Surreal. Darüberhinaus wurden Fotos, speziell auf denen abblätternde Farbe zu sehen ist, noch mit dem Nik Collection Filter – Detail Extractor bearbeitet um eben Details hervorzuheben.

Lost Places – HDR Standard Detail

Auf dem Gelände der ehemaligen Beelitzer Heilstätten wurde ein Baumwipfelpfad errichtet. Besucher können auf Höhe der Baumkronen spazieren und ein im Zweiten Weltkrieg zerstörtes Gebäude von oben betrachten. Seit seiner Zerstörung wachsen auf dem Gebäude Bäume – daher das Thema des Parks: Baum & Zeit.

Lost Places – Baum und Zeit – Baumkronenpfad

in Berlin war der Naturpark Schöneberger Südgelände von 1889 bis 1952 Teil des Rangierbahnhofs Tempelhof. Danach fiel das Gelände brach und blieb Jahrzehnte sich selbst überlassen.

Naturpark Schöneberger Südgelände

Viel Vergnügen beim Betrachten.

Parks in der Stadt war in 2/2017 das Semesterthema eines VHS-Kurs  in Fellbach mit Markus Köck.

Schwerpunkt Location meiner Aufnahmen ist der Kurpark in Bad Cannstatt. Dort  war ich seit September immer wieder zum Spazierengehen mit Moritz und zum Fotografieren. Im oberen Park steht ein großer Pavillon, der auf der Nordseite von hohen Bäumen, die in einem Halbkreis angeordnet sind, gesäumt ist und auf der sonnigen Südseite den Blick und den Raum auf eine große freie Fläche bietet. Im stadtnahen Teil, sozusagen „unten“ beim Kursaal, steht eine kleine und dennoch große Sitzbank auf der man eher mehr liegen kann als sitzt. Im Kurpark befinden sich weitere kleine Pavillons und Gebäude, ein Biergarten mit Konzerten im Sommer, einen Springbrunnen und schließlich das ehemalige Werkstattgebäude von Gottlieb Daimler.

Seit September wurden die Blätter an den Bäumen immer weniger und dadurch der Park durchsichtiger. Der hohe Abgaskamin der Müllverbrennungsanlage ist mein Beweis für die Stadtnähe des Kurparks. Ein kleine Bildergeschichte mit Sabine und Moritz im Kinderwagen ist eher spontan im Park entstanden.

In Bad Cannstatt gibt es unter anderen noch den Travertin Park in dem im vergangenen Jahrhundert Travertin Gestein aus dem naheliegenden Steinbruch bearbeitet wurde. Heute spielen dort Kinder.

Der Stadtgarten von Konstanz liegt direkt am Ufer zum Bodensee. Dort konnte ich im Dezember in der Morgendämmerung ein paar Aufnahmen zum VHS Thema erstellen. 2 Männer hatten im dem Stadtgarten ihr Quartier aufgeschlagen und bei Eiseskälte übernachtet.

Zu den Fotos bitte hier klicken