Im Juni 2021 durfte ich an einem Wochenendfotoworkshop „Seeadler und Milan“ teilnehmen. Die Veranstaltung wurde von dem Hamburger Fotografen Holger Tange organisiert. Mit dem Ranger Fred Bollmann fuhr die Gruppe an drei Terminen mit einem Elektroboot auf den Feldberger Seen (Haussee, Breiter Luzin, Schmaler Luzin) zu den Beobachtungsplätzen.
Die Wettersituation in Feldberg war eher frischer und feuchter Natur (einmal wurde die Gruppe von einem Regenschauer durchnässt). Fred berichtete, dass die Seeadler in diesem Jahr keine Jungen zu versorgen haben, da die Brut verloren ging. Deshalb sei der Futtersuchdruck geringer. Während die Fotogruppe wieder einmal mit Milanen zu tun hatte, mischte sich still und leise der Seeadler Aalfred in das Getummel am Sonntagmorgen. Nachdem die flinken Milane mit Futter versorgt waren, war Platz für die eine majestätische Vorstellung von Aalfred. Aber das hat in dem Fall genügt, um Fotos von seiner Art der Aalgreifung zu schießen, da er von der Flugbahn her berechenbar ist. Seine Greifvorstellung dauerte grade mal 7 Sekunden! Aaleen, seine Frau, ließ sich erst gar nicht blicken.
Die Rot- und Schwarzmilane waren dagegen zahlreich zugegen und sind im Gegensatz zum Seeadler relativ wendige, unberechenbarere Vögel. Bei denen weiß man nicht so genau, wann und ob sie vor dem Beute greifen noch einen Haken schlagen. Jedenfalls konnte ich die ein paar Mal gut beim Fischen erwischen. Milane sind schneller als die Seeadler – eine Greiffotoserie hat grade mal 4 Sekunden. Viele Fotografierversuche, grade für mich als Anfänger, waren am Samstag eben Fehlversuche ( Zu weit weg oder verwackelt, AF-Einstellung ).
Spannend war es jedenfalls, wenn sich unterschiedliche Vogelarten um die Beute gleichzeitig bemühten. Nicht jeder Greifversuch, ob mit Füßen oder Schnabel ist erfolgreich verlaufen. Sicher geglaubte Beute ging schon mal verloren. Es gab Luftkämpfe unter den Vogelarten zu beobachten – Krähen stritten mit Milanen und eine Lachmöwe flog mal frech von hinten auf einen Milan, so dass dieser die sicher geglaubte Beute fallen ließ. Guten Appetit – Möwe.
Graureiher konnten wir dabei beobachten, wie sie Fische, etwas ungelenk wirkend, während dem Flug mit dem Schnabel aus dem Wasser holen – und wieder fallen lassen. Krähen waren ebenso auf Beutejagd und griffen die Beute ebenfalls mit dem Schnabel. So mancher Happen wird von den Tieren gerne auch gleich während dem Flug am Stück heruntergeschluckt oder zumindest mal angeknabbert.
Viel Vergnügen beim Anschauen.
Zur Foto Sammlung Seeadler, Milan und Co
Ranger Tours mit Fred Bollmann
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